21.01. - 31.1. Gran Canaria

Unsere Fähre ist ziemlich leer, was die Auffahrt vereinfacht und legt pünktlich um 18.00 Uhr ab. Rund drei Stunden später kommen wir in Las Palmas an und bleiben kurz hinter dem Hafengelände einfach am Straßenrand stehen. Nach dem langen Tag und im Dunkeln haben wir keine Lust durch die Stadt zu kurven.

 

Am nächsten Tag zeigt sich, dass das eine gute Entscheidung war. Der Verkehr in der 400.000 Einwohner-Stadt kann sich mit einer deutschen Großstadt messen. So was sind wir überhaupt nicht mehr gewohnt. Vierspurige Stadtautobahnen und die rappelvoll -puh! Wetterbedingt fahren wir Richtung Maspalomas und was wir von der Stadt und der Umgebung so sehen, weckt nicht den Wunsch sie näher kennenzulernen. Kurz darauf in Maspalomas wieder Verkehrscaos. Diesmal weniger im fließenden, als im stehenden Verkehr. Es gibt massenweise Parkplätze, aber alle sind belegt. Wir kurven durch die Gegend, auch durch eher abgelegene Ecken. Nichts! Frust breitet sich aus. Wir wollen zurück nach Lanzarote oder Fuerteventura – das war eine ganz andere Welt! Aber dann hat das Schicksal doch noch ein Einsehen mit uns. Wir finden nach einigem umherfahren doch noch einen recht brauchbaren Parkplatz in Maspalomas auf dem wir gut stehen können.

Dünen Maspalomas

Wir erkunden die Gegend, wandern durch die Dünen (echt anstrengend!), radeln zum botanischen Garten (öffentlich, kein Eintritt) und zu verschiedenen Aussichtsplätzen. Als es in den Dünen zu windig ist, wandern wir entlang der Strandpromenade vorbei an den etwas schickeren Hotels von Meloneras zur gleichnamigen Playa. Der kleine Strand ist hübsch und windgeschützt, aber es ist uns zu voll und so wollen wir weiter zur dahinterliegenden Playa de Pasito Blanco. Der Weg unterhalb des auf den Klippen liegenden Golfplatzes ist nur 800 Meter lang, aber die haben es in sich. Das es über grobe Kiesel geht ist nicht ganz so angenehm. Die uns hoch überragenden Felsen, aus denen Steinbrocken in allen Größenordnungen und fast jedem Erosionsgrad herausschauen sind schon ungemütlicher, aber echt fies ist die Überquerung des großen und rutschigen Kalksteinfelsens.

Am Strand angekommen ist erst mal Pause angesagt, leider pudern uns immer mal wieder aufkommende Windböen so ein, dass es auch nicht wirklich entspannend ist. Wir erkunden den kleinen und noblen Ort Pasito Blanco in der Hoffnung einen anderen Rückweg zu finden. Geht aber nicht, da der riesige Golfplatz zu umgehen wäre – also den gleichen Weg zurück. Wie schön ist danach doch die ordentliche Strandpromenade.

Über die CG 503 starten wir unsere erste Tour in die Berge. Die Strecke geht über die Berggrate bis zum Aussichtspunkt Cima Pedro Gonzales und anschließend nach Aygaures. Am Stausee Presa de la Angostura machen wir eine kleine Wanderung, beschließen dann aber doch wieder zurück nach Maspalomas zu fahren. Die Rückfahrt geht über die GC 04 durch das Barranco de Aygaures und ist nicht so spektakulär wie die Hinfahrt.

Blick vom Aussichtspunkt Cima Pedro Gonzales
Blick vom Aussichtspunkt Cima Pedro Gonzales

Über die kurvige Küstenstraße geht es nach Westen. Zwischen Arguineguin und Taurito ist die Küste, wo es nur immer möglich ist, dermaßen mit Hotelanlagen gepflastert, dass die Costa Calma dagegen fast ländlich wirkt. Die Strände stehen in keinem Verhältnis zu den riesigen Touristenbunkern. Sie sind klein, künstlich mit Sand angeschüttet und logischerweise überfüllt.

 

Der letzte Ort, bevor die Küste zu rau wird, ist Puerto de Mogan. Er bildet eine erfreulich Ausnahme zu dem zuvor Erlebten. Heute ist Markttag – also Touristenmarkt - und es ist entsprechend voll, aber kein Gedränge und Geschiebe, was vielleicht auch daran liegt, das gerade Mittagszeit ist und die meisten Leute die vielen Restaurants bevölkern.

 

Puerto de Mogan ist von Bausünden verschont geblieben und verströmt ein karibisches Feeling. Besonders gefällt uns die Siedlung direkt am Hafen mit den kleinen Gassen und den von Bougainvilleen berankten Torbögen und Balkonen.

Puerto de Mogan
Puerto de Mogan

Über die GC 200 geht es dann ins Landesinnere, da die Piste direkt über den Berg ins Barranco de Veneguera gesperrt ist. Das ist ein Umweg von rd. 15 km. Außerdem sind die 8 km Piste bis an die Playa de Veneguera echt nicht der Hit (schmal, kaum Ausweichstellen, sehr holperig). Sie führt entlang von Kleingärten, in denen meist Obst angebaut wird und großen Bananenplantagen. Da als Windschutz meist Plastikplanen gespannt werden, sieht das nicht besonders ansehnlich aus.

 

Diese Sorte Piste hält die Spanier aber nicht davon ab die Strecken mit PKW´s und uralten Kastenwagen zu befahren und so erwartet uns am Strand auch schon ein Kastenwagencamper mit laufendem Generator. Glücklicherweise ist auch die Brandung recht laut. Der Strand selber besteht aus großen Kieseln und geht erst am westlichen Ende in schwarzen Sand über – nicht wirklich überzeugend.

Am nächsten Morgen beschließen wir das nächste Barranco zu erkunden. Also 8 km Holperpiste zurück und ungefähr die gleiche Strecke der GC 200 folgen. Die Aussicht auf dieser Strecke ist toll und ein besonderes Highlight ist der Fuente de los Azulejos. Zu der Verfärbung des Vulkangesteins, die auch an weiteren Stellen am Berg zu sehen sind, führten Einsickerungen von verschiedenen Mineralien.

 

Die nächste Abfahrt führt uns nach Tasarte. Von dort geht eine geteerte Straße durch das gleichnamige Barranco. Der Strand sieht nicht anders aus als der letzte, nur das der Sand völlig fehlt. Ein Lokal am Strand profitiert von den Ausflüglern, die mit ihren Miet-PKW´s natürlich die geteerte Strecke bevorzugen.

 

Hier gibt es auch einen Campingplatz. Allerdings haben wir so eine hässliche und lieblose Anlage noch nie gesehen. Ein Areal von ca. 150 x 80 Metern ist mit rostigem Maschendraht eingezäunt. Bepflanzung völlige Fehlanzeige. Von dem Ausblick auf Zaun und dem zwischen CP und Meer liegenden Parkplatz sowie die dortige Mülltonnensammlung wollen wir gar nicht reden. Gegenüber dient als Blickfang eine ehemalige Plantage mit zerfledderten Planen. Aber der CP hat eine Entleerungsrinne, die wie es aussieht direkt ins Meer abgeleitet wird. Wir nutzen sie mangels besserer Alternativen und fahren wieder. Da die „Anlage“ nicht besetzt ist, können wir auch nicht fragen, ob das Benutzen der Entleerung etwas kostet.

Über die GC 200 steuern wir unser nächstes Ziel an, den Kakteengarten Cactualdea. Er wirbt damit der größte Garten dieser Art zu sein (6,50 €/Person). Leider müssen wir feststellen, das Größe nicht alles ist. Die Gesamtanlage mit Grotte, kleiner Theaterrunde und diversen Lokalen wurde zwar aufwendig angelegt, ist inzwischen aber in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand. Nun ja – wir sind ja wegen der Kakteen hier. Zu Beginn sieht das auch gar nicht so übel aus. Etwas planlos durcheinander gepflanzt aber dafür mit zwei attraktiven Pfauen verschönert. Der weitere Rundgang macht mich aber richtig wütend. Hier wurden unzählige kleine Kakteen wie Stiefmütterchen in Reihen gepflanzt und dann dem Vertrocknungstod überlassen. Einen „Garten“ mit so vernachlässigten und heruntergekommenen Pflanzen haben wir noch nie gesehen. Die Wege sind uneben und schlecht in Schuss, überall liegen abgestorbene Palmenblätter, Hühner picken zwischen den Kakteen rum – damit könnten wir noch leben. Aber der erbarmungswürdige Zustand der Pflanzen – das geht gar nicht! Hier gedeiht nur das, was es von alleine schafft, oder es in vergangenen, besseren Zeiten geschafft hat sich zu etablieren. Wir beklagen uns bei der Kassiererin. Diese kennt das wohl schon. Der Besitzer kümmert sich nicht, sagt sie. Ich bin so sauer, das ich mich bei Tripadvisor anmelde und erstmals eine Bewertung schreibe.

Nur schnell weiter zum Playa de la Aldea! Kurz hinter der Brücke über das kleine Barranco liegt ein großer kostenfreier Parkplatz. Von dort gehen wir zum Charco de la Aldea , einer kleinen Lagune und durch einen Tamariskenwald zum Hafen. Der Strand ist hier ebenfalls steinig, hat aber einige hölzerne Liegeplattformen. Außerdem ist es der erste Strand mit Tunnel, den wir sehen. 

Mirador del Balcon, Sonnenuntergang, Wohnmobil

Die GC 200 bringt uns zum Mirador del Balcon einem Aussichtspunkt mit spektakulärem Küstenblick.

 

Auch Teneriffa ist gut zu erkennen.

 

Leider ist es nicht möglich die GC 200 bis Agaete zu befahren, da ein Teil der Strecke wegen häufiger Steinschläge gesperrt wurde.

Wir verbringen die Nacht am Mirador und können einen schönen Sonnenuntergang und die funkelnden Lichter von Santa Cruz de Tenerife genießen.

Über die GC 210 geht es zu einer Bergtour entlang der Stauseen Presa del Caidero de la Nina und Presa del Parralillo. Atemberaubend sowohl für den Fahrer als auch für den fast über dem Abgrund schwebenden Beifahrer, denn die Strecke bietet alles, wofür solche Bergstraßen berühmt und berüchtigt sind. Sie ist einspurig mit gelegentlichen Ausweichstellen, kurvig mit vorspringenden Felsen und Serpentinen, die den Trollstigen vor Neid erblassen lassen. Glücklicherweise haben wir auf dieser Strecke kaum Gegenverkehr, was sich später ändert, da Sonntag ist und das anscheinend alle Gran Canarios zum Picknick in die Berge zieht.

Gran Canaria Bergstraße

Hoch über dem Presa del Parralillo befindet sich ein Mirador mit großem Parkplatz und fantastischem Rundumblick. Die Straße ist auch bei Motorradfahrern sehr beliebt obwohl oder gerade weil sie sehr kurvig und unübersichtlich ist, und auch bei Bikern, deren Kondition wir bewundern, aber die Strecke ist nicht ungefährlich für die Zweiradfahrer.

 

Weiter geht es vorbei am Presa de la Candelaria durch Artenara bis zu dem malerisch auf einem Bergrücken gelegenen Städtchen Tejeda. Das würden wir uns gerne näher ansehen, aber wir bekommen keinen Fuß auf die Erde oder besser gesagt keinen Reifen an den Straßenrand. Der Ort platzt aus allen Nähten – wie gesagt Sonntag ist der Ausflugstag der Einheimischen.

Tejeda, Gran Canaria, Bergdorf

Wir wenden und fahren über die GC 150 und 600 zum Parkplatz La Goleta. Dieser liegt auf 1577 m Höhe ganz nah am Roque Nublo. In der einsetzenden Abenddämmerung gehen wir noch ein Stück des Wanderweges in Richtung des 1813 m hohen Roque Nublo, dem Wahrzeichen der Insel. Der Felsen überragt das Gipfelplateau um rd. 65 m und besteht aus dem harten Kerngestein eines Magmaschlots, dessen weichen Mantel Wind und Wetter abgetragen haben.

 

Seinem Namen „Wolkenfels“ macht er alle Ehre. Unter uns kriechen dichte Wolken über die tieferen Berghänge, aber hier oben bleibt alles wolkenlos und sternenklar.

Sonnenuntergang Berge

Über verschlungene Straßen fahren wir Richtung Telde zur Küste und dann über Aguimes in das Barranco de Guayadeque. Diese schöne Tal ist bekannt für die hier zahlreich vorhandenen Höhlenwohnungen. Leider sind Parkmöglichkeiten Mangelware und am Ende der Straße angekommen müssen wir feststellen, dass wenden auch gar nicht so einfach ist. Außerdem merken wir, dass die Bergstrecke nicht nur toll sondern auch anstrengend war und uns das noch in den Knochen sitzt. Kurz entschlossen steuern wir wieder „unseren“ Platz in Maspalomas an und relaxen ein paar Tage.

Als uns die Abenteuerlust wieder packt, steuern wir den in der Nähe von Telde liegenden Berg Humiaga an. Hier liegt die Cueva de Cuatro Puertas. So ganz richtig ist das aber nicht, da sich hier insgesamt vier Höhlenkomplexe befinden.

 

Die Parkmöglichkeiten sind spärlich und der Weg zu der archäologischen Zone sehr vernachlässigt. Aber die Höhlen entschädigen für alles! Außerdem ist der Eintritt frei. Zuerst kommen wir an die Cueva de Cuatro Puertas. Gleich vier große Eingänge haben der Cueva ihren Namen gegeben. Sie führen in eine geräumige, ca.17 x 7 m große Höhle, die zuletzt als Viehstall genutzt wurde. Den Altkanariern diente sie als Versammlungs- und Beratungsplatz. Ein schmaler, kaum als solcher erkennbarer Weg führt 50 m den Hang hinauf zu einem Almogaren. Wir können eine kreisförmige Rinne und einige andere Vertiefungen erkennen. Aber wozu sie gedient haben? Angeblich war es eine Opferstätte. Wie auch immer – die Aussicht ist toll hier oben.

Cueva de los Pilares
Cueva de los Pilares
Höhlen Gran Canaria

Weitere 75 m weiter auf einem guten Weg mit Geländer kommen wir an die nächste Höhle, die Cueva de los Papeles. Laut Hinweistafel wird sie schon immer „Papierhöhle“ genannt – nur keiner weiß eigentlich warum. In dieser Höhle hat wohl zuletzt der Hirte gelebt, der sein Vieh in der großen Cueva de Cuatro Puertas untergebracht hatte.

 

Wenn man nicht sehr genau hinsieht, entgeht einem schnell der Einstieg zu dem Weg zur Cueva de los Pilares. Was sehr schade wäre, denn diese ist für uns der absolute Höhepunkt und hat auch schon einmal als Schauplatz eines Filmes gedient. Zwischen den beiden Höhlen liegen nur 100 m, aber es handelt sich dabei um einen ungesicherten Naturpfad. Die „Säulenhöhle“ macht ihrem Namen alle Ehre. Verschiedene Naturhöhlen und künstlich angelegte Durchgänge verbinden sich zu einem eindrucksvollen Gebilde. Wege gibt es hier keine mehr. Jeder kraxelt durch die Höhlen wie er kann und möchte. Dieses Auf- und Abgeklettere sowie der etwas schwierigere Zugang trägt der Höhle bei uns den Namen „Cueva de los Pilates“ ein.

Den Nachmittag möchten wir auf dem Pico de Bandama verbringen und uns die gleichnamige Caldera anschauen. Er liegt nur 10 km entfernt – eigentlich sollten wir ja schnell und einfach dorthinkommen. Aber es weder aus „schnell“ noch aus „einfach“ wird etwas.

 

1. Versuch:
Wir folgen der Ausschilderung über die kürzeste Verbindung von der GC 4. Der Pico ist schon zum greifen nahe, da stehen wir vor einer Unterführung. 2,50 Meter Höhe. Im ersten Moment sieht es aus, als ob es doch passen könnte. Wäre nicht das erste Mal. Aber dann stellen wir fest, dass die Einfahrt o.k. ist, aber da es den Berg hoch geht passt die Ausfahrt halt nicht. Wenden ist auch nicht drin, also rückwärts die schmale Straße wieder runter. Da die Zufahrstrecke eine Einbahnstraße war, dürfen wir einen Umweg über Los Hoyos zurück zur GC 4 nehmen.

 

2. Versuch:

Unser Navi will es unbedingt noch mal auf der gleichen Strecke versuchen. Wir merken es erst nach der Ausfahrt. Kurze Ehrenrunde.

 

3.Versuch:

In Monte Lentiscal erwischen wir die falsche Ausfahrt. Da wenden auf den hiesigen Straßen meist ein Ding der Unmöglichkeit ist, fahren wir den nächsten Umweg. Kurz vor dem Ziel müssen wir durch eine Schmalstelle und sind schon auf der halben Strecke, als ein PKW-Fahrer von der anderen Seite reinprescht und auf sein "Recht?" besteht, dass wir zurücksetzen. Nur - hinter uns stehen schon 8 andere PKW. Der Typ müsste nur 5 Meter zurücksetzen. Aber konstruktiv mitdenken kommt in seinem Gedankengut wohl nicht vor. Ich erlebe das erste Mal, dass Thomas aus dem Auto springt und einem anderen Autofahrer den Marsch bläst. Hilft aber alles nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzen alle PKW hinter uns zurück. Wir dann auch und Mister „Uncooperativ“ kann fahren. Alle anderen Fahrer auf seiner Seite haben vor der Engstelle gewartet und winken uns zuerst durch. Die spanischen Autofahrer sind zwar flott unterwegs aber durchaus rücksichtsvoll. Dieses Exemplar war bislang die Ausnahme.

 

Dann endlich erreichen wir den Pico de Bandama und schrauben uns die schneckenhausförmige Straße hoch. Je höher wir kommen, desto besser wird die Aussicht auf die riesige Caldera unter uns.

Der Pico de Bandama ist ein Vulkankegel, der sich 569 m über das Umland erhebt. An seinem Fuß liegt die Caldera de Bandama, die sich mit einer gigantischen Explosion 200 m in die Tiefe gesprengt hat. Überhaupt ist die Aussicht vom Pico grandios. Las Palmas liegt zum greifen nah, nach Süden reicht der Blick bis Telde und darüber hinaus. Der Anblick des Lichtermeeres unter uns, als es dunkel wird ist mit Worten gar nicht zu beschreiben und auch mit einem Bild nicht wiederzugeben. Egal aus welchem Fester des Sprinters bzw. der Wohnkabine wir schauen – das Lichtermeer ist überall. Um 22 Uhr hat das Vergnügen allerdings ein Ende, da ein Wachdienst alle Autos vom Pico scheucht und für die Nacht eine Kette über die Zufahrtstraße spannt.

 

Wir suchen uns einen Platz am Rand der Caldera direkt hinter dem kleinen Ort. Wir hatten ja genug Zeit und einen guten Ausblick, um uns eine Parkalternative auszusuchen. Dieser Standort ist auch ideal für die morgen geplante Wanderung über und um den Rand der Caldera.

Blick auf Telde und die Küstenlinie vom Pico de Bandama
Blick auf Telde und die Küstenlinie vom Pico de Bandama

Wir folgen dem Hinweis in unserem Wanderführer, den Rundgang im Uhrzeigersinn vorzunehmen. Es geht auch andersherum, aber diese Richtung hat den Vorteil, dass der Einstieg leichter zu finden ist und am Ende der Strecke ist eine recht starke Steigung, die ich auf dem losen, rutschigen Vulkangries auch lieber aufwärts als abwärts gehe.

 

Die Caldera hat einen Durchmesser von 1000 Metern und es ist faszinierend diese einzigartige Landschaft auf der Wanderung aus nächster Nähe und allen Perspektiven zu erleben. Der Norden Gran Canarias ist überraschend grün. Wenn man sieht, wie oft hier die Wolken an den Bergen hängenbleiben, ist das auch gar nicht so verwunderlich – halt nur ein extremer Kontrast zum südlichen Teil der Insel. Auch der Bandamakrater ist üppig bewachsen und es blüht und duftet rings um uns. Auch wenn die Grate des Calderarandes ganz schön schmal und steil aussehen, ist der Weg einfach zu begehen – auch für Leute wie mich, die nicht ganz schwindelfrei und „höhensicher“ sind. Bei „Bergabstrecken“ ist der rutschige Lavakies zwar nicht gerade der angenehmste Untergrund, aber ein Risiko besteht nirgends, jedenfalls nicht wenn man auf dem Weg bleibt.

Caldera de Bandama

Auch auf den Boden des Kraters führt ein Weg hinab und es ist bestimmt interessant das Ganze auch aus dieser Perspektive zu sehen. Allerdings sind wir für heute genug gewandert und haben bei dem rutschigen Untergrund auch keine Lust auf den Abstieg. Außerdem lockt uns bei dem schönen Sonnenschein noch ein weiteres Ziel in dieser Gegend – El Jardin Botanico de las Islas Canarias.

Wanderweg über die Caldera de Bandama - rechts Caldera, links zerklüftete Berge, geradeaus der Golfplatz
Wanderweg über die Caldera de Bandama - rechts Caldera, links zerklüftete Berge, geradeaus der Golfplatz